DAS IDEALE SCHWIMMBAD
      An das Schwimmbadwasser
      werden zwei wichtige Anforderungen gestellt. Es soll nicht korrosiv sein
      in Bezug auf die Einbauten. Es soll hygienisch rein sein. Betrachtet man
      den ersten Punkt, so muss man wissen, dass sich Schwimmbadwasser in einem
      Gleichgewicht befinden soll. Die Alkalinität des Wassers gibt Auskunft
      über die Pufferwirkung. Eine hohe Alkalinität wird durch eine hohe
      Konzentration an Carbonaten und Bikarbonaten hervorgerufen. Je höher die
      Alkalinität, umso mehr Chemikalien müssen dosiert werden, um den pH-Wert
      zu verändern. Die Gesamthärte des Wassers steht für die Summe der
      Calcium und Magnesiumsalze, die in Form von Carbonaten, Bikarbonaten,
      Sulfaten und Chloriden vor- liegen können.
      Aufbereitung
      Durch Aufbereitung müssen Mikroorganismen und die von Badegästen
      abgegebenen  gelösten organischen Verunreinigungen wie auch sonstige
      Verunreinigungen aus dem Wasser entfernt werden. Hierzu werden
      Kombinationen der Verfahren Flockung , Filterung, Oxidation, Adsorption
      und der Desinfektion verwendet. Die Beckendurchströmung muss das
      Desinfektionsmittel verteilen und eine ausreichende
      Desinfektionsmittelkapazität an allen Stellen eines Beckens, insbesondere
      an der Wasseroberfläche schaffen und erhalten.
      Probenahme
      Die Reinwasserprobe wird vor Eintritt in das Becken entnommen. Die
      Beckenwasserprobe wird im Oberflächennahen Bereich, in der Regel 50 cm
      vom Beckenrand entfernt entnommen. Auch das Füllwasser muss überprüft
      werden.
      Sofortuntersuchungen
      An Ort und Stelle sind zu bestimmen: Temperatur, pH-Wert, Redoxspannung
      sowie freies und gebundenes Chlor. eine spätere Chlorbestimmung hat kaum
      noch Aussagekraft, da die Chlorzehrung im Wasser weitergeht und das Ergebnis
      verfälscht.
      pH-Wert
      Der  pH-Wert sollte zwischen 7,2 und 7,6 liegen. Ein zu hoher pH-Wert
      erniedrigt die Redoxspannung des Wassers und damit dessen
      Desinfektionsvermögen. Bei harten Wässern ist Kalkabscheidung möglich.
      Zu dem dem häufig beobachtenden Anstieg des pH-Wertes tragen
      hauptsächlich Chlorpräparate bei. Auch die beim Einlauf des
      Beckenwassers in die Überlaufrinne erfolgende CO²-Ausgasung
      kann zur Anhebung des pH-Wertes führen.
      Redoxspannung
      Die Bestimmung der Redoxspannung ist für die Wasseruntersuchung bedeutsam
      im Zusammenhang mir der Kontrolle der Chlorung. Das Desinfektionsvermögen
      von Chlor beruht auf dessen oxidierender Wirkung. das Redox-Potential wird
      wesentlich bestimmt von dem Verhältnis Ox/Red, d. h. es wird umso
      niedriger (negativer), je mehr die Konzentration an reduzierenden Stoffen,
      z. B. Cl¯, zunimmt, bzw. es ist umso höher (positiver), je höher das
      Oxidationsvermögen des Wassers ist. Die Messung der Redoxspannung kann
      mit einem pH-/mV-Meter erfolgen, wobei auf mV-Messung zu schalten und
      anstelle der pH-Elektrode eine Redox-Elektrode anzuschließen ist. Die
      Temperatur muss ebenfalls gemessen werden , da die Temperaturabhängigkeit
      der Redoxspannung beträchtlich ist. 
      Desinfektion:
      Erfahrungsgemäß sind in einem gut durchströmten Becken bei maximaler Besucherbelastung
      für eine ausreichende Desinfektion min. 0,3 mg/l freies Chlor
      erforderlich. Zur Erzielung einer optimalen Wasserbeschaffenheit muß
      daher das Desinfektionsmittel grundsätzlich kontinuierlich nach Maßgabe
      einer automatischen Überwachung zudosiert werden. Eine Redoxspannung von
      >700 mV bei pH-Werten um 7 und Konzentration an freiem Chlor zwischen
      0,3 und 0,6 mg/l Cl² weist auf eine rasche Keimtötung hin.
      Anforderungen an das Füllwasser:
      Das Füllwasser soll allgemeinhygienisch Trinkwassereigenschaften
      aufweisen, andernfalls ist es durch Aufbereitungsmaßnahmen in getrennten
      Anlagen in diesen Zustand zu versetzen.