Warum Pufferlösungen?
Die Elektronik des pH-Meters muss durch das Kalibrieren an die Eigenheiten der verwendeten
pH-Elektrode angepasst werden. Dabei unterscheiden sich nicht nur
verschiedene pH-Elektroden voneinander (Nullpunkt, Steilheit), sondern auch
ein und dieselbe Messkette verändert sich durch Alterungsprozesse.
Diese beiden Punkte müssen mit einer Pufferlösung mit definiertem pH-Wert
bestimmt und dem an die Elektrode angeschlossenen
pH-Messgerät mitgeteilt werden. Genaue und reproduzierbare PH-Messungen sind daher nur möglich, wenn
regelmäßig und sorgfältig mit frischer Pufferlösung kalibriert wird.
Wie oft dieser Vorgang nötig ist, hängt natürlich vom Einsatzort und
Zweck ab. Misst man unter stark wechselnden Bedingungen, so ist eine
Kalibrierung vor jedem Messvorgang anzuraten.
Bereits in einem neu aufgebauten PH-Messkreis kann eine
Nullpunktverschiebung vorliegen. Auch die Steilheit kann von dem Idealwert
abweichen. Eine Kalibrierung kompensiert Offset und Änderungen in der
Steilheit. Diese ist während der Inbetriebnahme und dann wiederholend
durchzuführen. Als Hilfsmittel stehen Pufferlösungen oder
Handmessgeräte zur Verfügung.
Das Kalibrieren läuft im allgemeinen
wie folgt ab:
Man taucht die pH-Elektrode in die
Messlösung und stellt das pH-Messgerät auf den pH-Wert der jeweiligen
Lösung ein. Normalerweise reichen zwei verschiedene Lösungen. Die
technischen Pufferlösungen sind speziell auf die Bedürfnisse der
Messungen vor Ort ausgelegt. Eine farbliche Markierung ermöglicht die
Einwandfreie optische Identifikation. Die hohe Pufferkapazität macht die
Lösung unempfindlich gegen Verschmutzungen oder Verdünnungen.
Ganzzahlige pH-Werte erleichtern das Kalibrieren konventioneller pH-Meter.
Wann muss kalibriert werden?
- Nach jeder Reinigung mit Reinigungslösung
- Nach Austausch des inneren
Elektrolyten
- Nach Anschluss einer neuen Elektrode
- Nach mittel- und langfristiger
Lagerung
- Bei abweichenden Messergebnissen
Auswahl der Pufferlösung
Man wählt zur
Zweipunktkalibrierung die beiden Pufferlösungen so aus, dass der zu
messende pH-Wert sich möglichst zwischen den Werten der beiden Puffer
befindet.
Die Möglichkeit mit pH 4 und pH 9 zu kalibrieren, um den ganzen
pH-Bereich zu überdecken, ist nur scheinbar günstig. Wegen Nichtlinearitäten
der Messkette und des Messverstärkers führt sie aber zu größeren
Fehlern.
Umgang mit Pufferlösungen
Um eine exakte
Kalibrierung zu gewährleisten müssen Pufferlösungen sorgfältig
behandelt werden. Jede Verschmutzung ist zu vermeiden.
Daher Pufferlösungen nie zurück in die Vorratsflasche gießen, ebenso wenig
wird direkt in der Vorratsflasche kalibriert. Benutzte Pufferlösungen
werden verworfen und auch kein zweites Mal verwendet.
Bei basischen Pufferlösungen
(pH > 7) verursacht das CO2 aus der Luft eine allmähliche
Neutralisation des Puffers. Die Vorratsflaschen sollten daher alsbald nach
Verwendung wieder verschlossen werden, der Luftkontakt ist auf ein Minimum
zu reduzieren.
Pufferlösungen - zur Kalibrierung
von pH-Metern
Leitwertlösungen - zur
Kalibrierung von Leitfähigkeitsmessgeräten
Redox-Lösungen - zur
Überprüfung und Vorbehandlung der Redox-Elektroden
Aufbewahrungslösungen - zur
Elektrodenaufbewahrung
Reinigungslösungen - zur
Reinigung der Elektroden
Elektrolytlösung - für
nachfüllbare Elektroden